Über börsengehandelte Fonds (Exchange Traded Funds, ETFs) kursieren viele Mythen, und wir wollen mit ihnen aufräumen. In diesem Blogbeitrag werden wir acht der häufigsten Mythen über ETFs entlarven. Bleiben Sie dran, denn nachdem Sie diesen Beitrag gelesen haben, werden Sie ein ETF-Experte sein!

Mythos 1: ETFs – Steuervorteile gegenüber anderen Kapitalanlagen

Leider ist diese Aussage falsch. Bei ETFs und anderen Anlagen, die seit 2009 mit 25 % plus Solidaritätszuschlag besteuert werden, werden Dividenden nicht besteuert, wohl aber Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit! Anleger mit niedrigeren persönlichen Steuersätzen können die zu viel gezahlten Steuern im Rahmen ihrer jährlichen Rendite zurückfordern.

Mythos 2: ETFs nur sinnvoll für langfristige Buy-and-hold-Investoren?

ETFs sind eine hervorragende Möglichkeit, in Indexfonds zu investieren, da sie kostengünstige und transparente Renditen bieten. Viele Menschen denken jedoch, dass ETFs nur für langfristige Investitionen geeignet sind, da ihre Preise ganze Indizes nachbilden - das stimmt jedoch nicht immer! Sie können auch mit aktiven Märkten handeln, indem Sie gehebelte (oder ungehebelte) Finanzprodukte verwenden, wie sie von BlackRock angeboten werden, die sogenannten „Mods, die es Anlegern ermöglichen, bei größeren Schwankungen der Marktperformance mehr Rendite zu erzielen.

Mythos 3: Der Vorteil bzgl. Kosten von ETFs ist marginal

Die Kosten für Indexfonds liegen je nach Anlageklasse zwischen 0,1 und 0,5 %, während die Kosten für aktive Fonds zwischen 1 und 2 % liegen. Nehmen wir an, wir vergleichen einen börsengehandelten Fonds mit einer Kostenquote von 0,2 % mit einem anderen aktiv verwalteten Portfolio mit 1% Gebühren. Nach 30 Jahren haben beide Portfolios beeindruckende Renditen erzielt, aber es stellt sich heraus, bei einer jährlichen Rendite von 5 Prozent hat das ETF-Portfolio knapp 400 Prozent zugelegt, das aktive Portfolio aufgrund der hohen Kostenquote jedoch nur um 325 Prozent. 

Mythos 4: Aktuelle Marktpreise sind Bildnis der Rohstoff-ETFs

Rohstoff-ETFs sind eine Möglichkeit, in den Rohstoffmarkt zu investieren, ohne Lagerkosten zu haben. Viele Anleger glauben jedoch, dass sie die Preise eins zu eins abbilden, so wie es bei Aktien oder Anleihen der Fall wäre. Dies ist jedoch falsch, da diese Fonds mit Terminkontrakten arbeiten, die bei ihrer Fälligkeit hohe Rolling-Roulette-Beträge aufweisen - was bedeutet, dass es Gewinne, aber auch Verluste aus dem Rolling in neue Kontrakte geben kann!

Mythos 6: Die hohe Liquidität von ETFs macht Limit-Orders redundant

Die Häufigkeit von Limit-Orders kann eine Lotterie sein. Es ist immer am besten, sich abzusichern, indem man ein oberes und ein unteres Kursziel für jeden möglichen Handel festlegt, insbesondere wenn dieser außerhalb der lokalen Handelszeiten oder in den Abendstunden stattfindet, wenn die Liquidität aufgrund der höheren Volatilität in diesen Zeitfenstern im Vergleich zu den Verkaufskursen am Tag zu einem geringeren Volumen tendiert.

Viele börsengehandelte Fonds verfügen über eine hohe Liquidität, was jedoch nicht bedeutet, dass Spread-Betting für bestimmte Nischenmärkte nicht notwendig ist, z. B. für Märkte, auf denen kein fertiger Markt für den zugrunde liegenden Wert existiert.

Mythos 5: ETFs bilden einen Index genau nach

Manche Anleger glauben, dass börsengehandelte Fonds immer die entsprechenden Positionen ihres zugrunde liegenden Index in einem Portfolio halten. Dies ist jedoch oft nicht der Fall, da viele verschiedene Arten oder Strategien zur Nachbildung von Indizes verwendet werden, darunter Swaps und eine optimierte Aktienauswahl, die zu einer positiven Wertentwicklung führen können, wenn sie richtig eingesetzt werden, indem sie ein größeres Engagement bieten, als es negative Risikofaktoren andernfalls verursachen würden, und gleichzeitig eine genaue Darstellung im Zeitverlauf auf der Grundlage der bisherigen Wertentwicklung in einem von Ihnen gewählten Zeitraum (z. B. ein Jahr) beibehalten.

Mythos 7: ETFs werden aktiv gemanagte Fonds in Zukunft komplett ersetzen

Die Fondsbranche befindet sich mit der Entwicklung des aktiven Managements im Wandel. Mit diesem Wandel haben die Anleger mehr Optionen zur Auswahl und können ihre Anlagestrategie in einer Weise anpassen, wie es ein ETF nicht kann. Dies könnte der Grund dafür sein, dass er seine Dominanz im Laufe der Zeit beibehalten hat, aber jetzt ist es keine Frage mehr, ob es diese Fonds nach 2020 noch geben wird, da schon bald neue Innovationen wie „Merrill Lynch Prime Capital Services auf den Markt kommen werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es aktives Investieren schon seit Jahrhunderten an der Wall Street gibt, dass sich unsere Welt aber vor allem dank des technologischen Fortschritts enorm verändert hat.

Mythos 8: ETFs und aktives Management passen nicht zusammen

Es gibt viele verschiedene Arten von „aktiven Indexkonzepten, die quantitative Ansätze zur Bestimmung der Zusammensetzung verwenden. Ein Beispiel ist RAFI, was für Reality-based Indexes by Float sample steht; diese Familie kann als realistischer angesehen werden als die großen Indizes, da sie sich auf Finanzdaten wie Gewinnberichte von Unternehmen stützt, um die Gewichte anhand von fundamentalen Kriterien und nicht nur anhand der Marktkapitalisierung allein zu ermitteln.

Darüber hinaus gibt es in letzter Zeit immer mehr Menschen, die über börsengehandelte Fonds investieren und diese rein passiv verfolgen wollen.

Fazit

Die Schlussfolgerung ist, dass es viele Mythen über ETFs gibt und dass sie nicht immer das sind, was sie zu sein scheinen. Aktives Management hat immer noch seinen Platz auf dem Markt, und ETFs können zur passiven Nachbildung eines Index verwendet werden.