Marktrückblick Kalenderwoche 17

Am 26.04.2021 startete der DAX mit 15.300 Punkten und endete nach leichtem auf und ab bei 15.120 Punkten, was einem ziemlich hohem Niveau entspricht. Der SDAX stieg 3,4 Prozent und ist jetzt bei 16.200 Punkten und der MDAX blieb über die Woche relativ stabil, sein aktueller Stand ist bei 32.720 Punkten. Die auffälligsten Firma an der deutschen Börse war die Deutsche Bank mit 15,4 Prozent Gewinn der Grund waren starke Quartalszahlen, welche sie am 28.04 veröffentlichten. Die US-Indizes stiegen ein wenig an beispielsweiße der Nasdaq mit einem Wochengewinn von 1,2 Prozent. Facebook veröffentlichte gute Quartalszahlen, daraus folgend stieg die Aktie diese Woche 8 Prozent. Auch Tesla veröffentlichte im laufe der Woche ihre Quartalszahlen, welche auch sehr gut waren, dennoch verlor die Aktie 5 Prozent, da Aktionäre gute Zahlen erwartet hatten und zudem eine Jahresprognose von Elon Musk, dieser wollte jedoch keine Jahresprognose geben, deswegen litt die Aktie von Tesla darunter. Die Luftfahrbranche profitierte von zuversichtlichen Quartalszahlen von einer amerikanischen Flugfirma. Die Aktie von Lufthansa stieg 4,5 Prozent und die von Tui sogar 10 Prozent. Der Bitcoin startete mit einem Wert von 55.000 US Dollar pro Bitcoin in die Woche nach einem Verlust von über 5.000 Dollar erholte er sich wieder und kletterte wieder auf 55.000 Dollar.

Operierende Roboter mit Intuitive Surgical

Kostenloses Stock Foto zu anstellung, arbeit, arztOperierende Roboter könnten in der Medizintechnik in Zukunft große Bedeutung haben. Intuitive Surgical ist ein Unternehmen aus Kalifornien, dass Chirurgie-Roboter verkauft, welche mit Hilfe von Joysticks operieren können. Sie haben im letzten Jahr ein Umsatz von über vier Milliarden Dollar gemacht. Zudem sind sie profitabel, denn sie haben über einer Milliarde verdient. Da anscheinend viele Anleger von dem Unternehmen begeistert sind ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis jedoch schon auf 100. Der Vorteil an den Chirurgie Robotern ist, dass die Ärzte nicht mehr direkt an dem Menschen arbeiten, sondern an einem Joystick. Der Roboter führt also die Operation aus, diese ist auch sehr erfolgreich, denn der Roboter ermöglicht bessere Wundheilung, geringere Schmerzen, kleinere Narben und dazu werden noch Daten erfasst, welche die Ärzte später auswerten und analysieren kann. Diese Roboter kosten dann zwischen einer halben Millionen Euro und mehreren Millionen Euro. Das ironische daran ist, dass Intuitive Surgical nicht den Hauptgewinn aus dem Verkauf der Maschinen verdient, sondern an zusätzlichen Bestandteilen und Services. Denn nur 30 Prozent des Gewinns der Firma sind von dem Verkauf der Roboter. Für Aktionäre ist Intuitive Surgical deshalb auch so interessant, weil die Bestandteile wiederkehrende kosten für die Arztpraxen sind. Denn hat eine Praxis oder Klinik einmal einen Roboter, so braucht es immer wieder Scheren und Skalpelle. Konkurrenz gibt es dennoch, da der Farmer Gigant Johnson & Johnson und der große amerikanische Medizingerätehersteller Metronic sind dort auch vertreten. Langfristig jedoch eventuell ein spannender Value Titel.

Meat Tech 3D und die künstliche Fleischproduktion

Person, Die Einen Tropfen Auf Reagenzglas SetztDer Klimawandel ist eines der größten Probleme des 21. Jahrhunderts geworden, eine Möglichkeit diesen zu verhindern oder verlangsamen ist die künstliche Fleischproduktion. Dann muss der Regenwald nicht gerodet werden, um Nahrung oder Flächen für Rinderzucht zu bekommen. In-vitro, also künstliches oder im labor hergestelltes Fleisch ist hier der Ansatzpunkt bzw. die Lösung. Jetzt gibt es eine Firma in Israel, welche versucht künstliches Fleisch herzustellen, diese hat den Namen Meat Tech 3D. Meat Tech 3D ist vor kurzem mit einem Marktwert von 100 Millionen US-Dollar an die Börse gegangen und ist damit der erste in-vitro-Fleisch Produzent an der Börse. In-vitro-Fleisch heißt, dass das Fleisch nur im Labor hergestellt wird. Zuerst werden Muskel und Fettzellen von Tieren im großen Volumen in einem Bioreaktor vermehrt, darauffolgend werden diese Muskel und Fettzellen in einem 3D-Druckverfahren zu einem fertigen Steak aufgetragen. Per Knopfdruck soll sich später entscheiden lassen welche Konsistenz das Steak haben soll. Der massive Vorteil ist bei in-vitro, dass sich das Fleisch ohne Tierleid und nur mit 10 Prozent des Wasser und Energieverbrauchs herstellen lässt. Meat Tech will langfristig nicht zum Fleischproduzenten sondern zum Anbieter von in-vitro-Technologien werden und dafür eine Lizenz verlangen. Mit ersten Umsätzen rechnet das Unternehmen aber erst in 6-8 Jahren. Um den Umsätzen etwas näher zu kommen hat Meat Tech 3D im Februar dieses Jahres das Belgische StartUp Piece of Meat, diese stellen das in-vitro-Fett her und mischen das dann in Pflanzlichen Fleischersatzprodukten bei. Dadurch erhofft sich das Unternehmen schon Anfang 2022 Umsätze generieren zu können. Der Kern von Meat Techs Wachstumsstrategie soll darin bestehen kleinere Konkurrenten zu übernehmen. Schafft es Meat Tech 3D langfristig einer der größten in-vitro Hersteller zu werden besteht hier ein enormes Marktpotenzial. Trotz des großen Marktpotenzials ist Meat Tech doch eher ein kleineres StartUp als ein klassisches Börsennotiertes Unternehmen ist, sie haben keine fertige Technologie und keinen Cent Umsatz und es besteht ein hohes Risiko, dass das Unternehmen schon bald wieder vom Markt verschwunden ist.

Walmarts Zukunftspläne

Lebensmittelwagen Mit ArtikelWalmart Inc. ist ein weltweit tätiger US-amerikanischer Einzelhandelskonzern, der einen großen Teil des US-Marktes beherrscht. 240 Million Amerikaner, das sind rund 70 Prozent der Bevölkerung gehen dort mindestens einmal pro Woche einkaufen. Das führt zu enormen Umsätzen, welche kein anderes Unternehmen erreicht. 560 Milliarden US-Dollar waren es im Jahr 2020, dank kaufkräftigen Amerikanern und zahlreichen Angestellten. Denn Walmart ist mit seinen 5300, teilweise rund um die Uhr geöffneten Filialen nicht nur die größte Supermarktkette in den USA sondern auch der größte Arbeitgeber. Ein unschlagbares Wettbewerbsargument gibt hierbei auch die Fahrzeit der Arbeitnehmer des Walmarts, denn 90 Prozent der amerikanischen Bevölkerung leben weniger als 15 Kilometer von dem nächsten Walmart entfernt. Seit einiger Zeit investiert Walmart deswegen auch in das autonome Fahren. Da jetzt das Online Geschäft immer mehr gefragt wird hofft das Unternehmen an anderen stellen einzusparen und einen teil der 8000 Firmeneigenen Fahrer durch das autonome Fahren verzichten zu können. Nach Investitionen beim Autobauer Ford und der Google Tochter Waymo investiert Walmart jetzt auch in General Motors kurz GM. Durch das massive Investment sollen die autonomen Autos, welche testweise schon in Arizona zu Walmart Kunden fahren vorangetrieben werden. Spätestens am Ende diesen Jahres sollen die ersten autonomen Autos zu Kunden fahren und ihre Bestellungen liefern. Für Anleger ist Walmart interessant, weil das Kurs Gewinn Verhältnis gerade einmal bei 29 liegt und vergleichsweise günstig zu haben ist.

Das drittgrößte Unternehmen Europas

Schwarze Und Blaue Elektronische Werkzeuge Auf Grüner LeiterplatteASML ist ein niederländischer Produzent von Halbleiter Maschinen und sind das drittgrößte Börsennotierte Unternehmen Europas. Ihr Marktwert liegt derzeit bei 235 Milliarden Euro und damit fünfmal so viel Wert wie der deutsche Halbleiterhersteller Infineon. ASML ist absoluter Weltmarktführer wenn es um die Maschinenherstellung von den Maschinen geht, welche Halbleiterchips produzieren. Besonders gefragt ist das Produktionsverfahren bei dem mit Ultraviolettem Licht gearbeitet werden. ASML hat dort eine Art Monopolstellung, da die Halbleiterhersteller diese extrem effizienten Maschinen benutzen muss um besonders effizient und schnell herzustellen. Das Produktionsverfahren ist so enorm in der Nachfrage, dass sogar 2018 Donald Trump mit der Niederländischen Regierung Kontakt aufgenommen hat, um zu verhindern, dass die eigenen Technologien an Chinesische Unternehmen verkauft werden. Tatsächlich verkauft ASML ihre neusten Technologien nicht an Chinesische Unternehmen. Dort bestehe noch viel Absatzpotenzial, doch auch in den bestehenden Märkten läuft es aktuell sehr gut. Alleine in diesem Jahr plant man mit einem Umsatzwachstum von bis zu 30 Prozent. Auch die Aktie ist deshalb im letzten Jahr 110 Prozent gestiegen. Falls man in dieses Unternehmen einsteigen will ist man wahrscheinlich ein bisschen zu spät dran. Da diese mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 40 alles andere als günstig bewertet ist.