Es herrscht beinahe kein öffentliches Leben, Gesellschaften sorgen sich um ihre Existenz – Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze. Viele Maßnahmen wie Reise- und Tagungsverbote, Geschäftsschließungen, Home Offices und weiteres sollen die fortschreitende Weiterverbreitung des Coronavirus bremsen. Um die noch nicht abschätzbaren Folgen der Coronavirus-Pandemie abzufedern, haben Regierungen und Zentralbanken weltweit bereits milliardenschwere Hilfspakete geschnürt. Insbesondere der Kapitalmarkt ist von starken Auf- und Abwärtsbewegungen geprägt.
Die Befürchtungen vor den wirtschaftlichen Auswirkungen einer weiteren Corona Welle haben die europäischen Aktienmärkte am heutigen Donnerstag stark nach unten gedrückt. Zeitweise stürzten Dax und EuroStoxx50 auf ihre niedrigsten Werte seit nahezu vier Wochen ab.

Die Ölpreise sind im Tagesverlauf weiter zurückgefallen. Konjunktur Ängste drückten auf die Notierungen. Die Corona-Krise ist dabei auch für die Rohstoffmärkte von großer Bedeutung.
Die Kosten für ein Barrel (159 Liter) Nordsee-Brent betrugen 41,52 Dollar. Das waren 21 Cent weniger als am Vorabend. Bei der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verringerte sich der Preis für ein Barrel um 23 Cent auf 39,78 Dollar. Damit sind die Preise nach der Talfahrt vom vergangenen Tag weiter gefallen. Der Preis fiel wie schon zur Monatsmitte erneut unter die 40 Dollar-Marke für amerikanisches Rohöl.
„Aus unserer Sicht dürften demnächst die Nachfragesorgen angesichts rekordhoher Neuinfektionen mit Covid-19 und den damit verbundenen möglichen Mobilitätseinschränkungen das Geschehen am Ölmarkt bestimmen“, erklärte Commerzbank-Rohstoffexperte Eugen Weinberg.

Auch die Investoren an der Wall Street sind daher wieder vorsichtiger geworden, ohne jedoch die Hoffnung auf eine Vereinbarung ganz aufgegeben zu haben. Infolgedessen rutschen die großen Aktienindizes nur geringfügig in die roten Zahlen. Auch der Dow Jones Industrial schloss 0,4 Prozent tiefer bei 28.210 Punkten. Der marktbreite S&P 500 fiel um 0,2 Prozent auf 3435 Punkte, während der technologielastige Nasdaq 100 0,1 Prozent auf 11.665 Punkte verlor.
Voraussichtlich wird das Hilfspaket mindestens 1,88 Billionen Dollar oder etwa neun Prozent des BIP wert sein. Demnach wünschen sich die Demokraten sogar 2,2 Billionen Dollar oder etwa zehn Prozent des BIP. Auch wenn ein Abkommen erreicht werden könnte, ist es unwahrscheinlich, dass es reibungslos durch den Senat geht, betonen Experten angesichts der kurzen Zeit bis zu den Wahlen.