Was sind Swap-ETFs bzw. Rohstoff-ETFs? Erfahren Sie in diesem Blogpost alles zu dieser Anlageklasse und warum es sich lohnt in diese ETFs zu investieren.
Inhaltsverzeichnis
Swap-ETFs Definition
Swap-ETFs sind eine Art von börsengehandelten Fonds, die Derivate verwenden, um die Wertentwicklung einer zugrunde liegenden Benchmark abzubilden. Im Gegensatz zu traditionellen ETFs, die direkt in die Wertpapiere investieren, aus denen sich die Benchmark zusammensetzt, verwenden Swap-ETFs Swaps, um ein Engagement in der Benchmark zu erreichen. Dadurch können Swap-ETFs den Anlegern die gleichen Renditen wie die zugrunde liegende Benchmark bieten, jedoch mit niedrigeren Kostenquoten. Swap-ETFs haben auch den Vorteil, dass sie in Benchmarks investieren können, die sonst nur schwer oder teuer zugänglich sind, wie z. B. Rohstoffe und ausländische Märkte. Infolgedessen sind Swap-ETFs in den letzten Jahren immer beliebter geworden und gehören heute zu den am schnellsten wachsenden Segmenten des ETF-Marktes.

Warum Swap-ETFs?
Rohstoff-ETFs sind einzigartig, weil sie eine geringe Korrelation zu anderen Anlageklassen aufweisen. Das bedeutet, dass, wenn beispielsweise die Aktienkurse fallen, die Rohstoffpreise wahrscheinlich nicht ebenfalls fallen werden. Folglich würde der Preis eines Rohstoff-ETF nicht in gleicher Weise beeinflusst werden.
Folglich können Rohstoffinvestitionen dazu beitragen, das Risiko in einem Portfolio zu diversifizieren. Wie Gerd Kommer in seinem Buch über ETFs feststellt, haben sich Rohstoffe jedoch seit 2008 nicht mehr gut entwickelt.
Wer weiterhin von den Vorteilen von Rohstoffinvestitionen profitieren möchte, aber mit etwas weniger Risiko, für den sind Rohstoff-ETFs die Lösung. Allerdings sollten Sie dabei einige Dinge beachten:
Denn eine Investition in Rohstoffe gilt bereits als risikoreich. Auch wenn es nicht logisch erscheinen mag, kann die Aufnahme dieser Anlage in Ihr Portfolio die Diversifizierung erhöhen.
Normalerweise investiert man in Terminmärkte durch Terminkontrakte oder indem man sich verpflichtet, einen Vermögenswert zu einem zukünftigen Zeitpunkt zu kaufen.
Per Definition ist ein Rohstoffindex einfach eine Mischung aus einer beliebigen Kombination verschiedener Rohstoffe, zu denen unter anderem folgende gehören können: Landwirtschaftliche Produkte, Industriemetalle, Energieträger oder Edelmetalle.
Der Wert von Rohstoffen
Bei Rohstoffen handelt es sich um Sachwerte, die einen zusätzlichen Wert darstellen, da sie in der Regel an Wert gewinnen, wenn die Verbraucherpreise steigen. Außerdem wird der Wert vieler Rohstoffe von der wirtschaftlichen Entwicklung beeinflusst.
Wenn die Weltwirtschaft floriert, steigt auch die Nachfrage nach Rohstoffen wie Erdgas, Rohöl und Industriemetallen. Darüber hinaus bieten Investitionen in Rohstoffe die Möglichkeit, über einen längeren Zeitraum hinweg rentable Erträge zu erzielen. Das liegt daran, dass die meisten Rohstoffvorkommen begrenzt sind. Und das führt langfristig zu höheren Preisen, selbst wenn die Nachfrage konstant bleibt.

Welche Rohstoffe sind interessant für ETFs?
- Gold und Silber sind die klassischen Edelmetalle, während Palladium und Platin weniger häufig gehandelt werden.
- Metalle wie Nickel, Kupfer, Zinn und Zink sind unbeständiger als andere Anlagen, da sie in der Industrie häufig verwendet werden. Ihr Erfolg hängt von den künftigen Preisen auf dem Markt ab.
- Agrarrohstoffe sind solche, die aus der Landwirtschaft stammen und vom Menschen für weitere Anwendungen in den Bereichen Lebensmittel, Futtermittel und erneuerbare Energien genutzt werden. Agrarrohstoffe haben schon immer eine Schlüsselrolle bei der Produktion von Lebens- und Futtermitteln gespielt - man denke nur an Kulturpflanzen wie Reis, Weizen, Mais, Hirse, Roggen, Hafer, Gerste und Triticale. Heutzutage sind auch Ölpflanzen wie Raps, Erdnuss, Ölpalme und Sojabohnen (bzw. die daraus gewonnenen Pflanzenöle) wichtige Agrarrohstoffe.
- fossile Brennstoffe, Gas, Öl und Kohle
Rohstoffe werden an der Warenterminbörse entweder als Terminkontrakte oder als Futures gekauft und verkauft. Das liegt daran, dass die meisten Anleger die von ihnen gekauften Waren, wie Schweinehälften oder Getreidesäcke, nie in physischen Besitz nehmen.

Wie funktioniert ein Swap-ETF?
Die über Rohstoff-ETFs gehandelten Wertpapiere können durch ein Verfahren namens Indexierung zuverlässig nachverfolgt werden. Bei dieser Strategie geht das Managementteam des Rohstoff-ETFs eine so genannte Swap-Vereinbarung mit einer Investmentbank ein. Die Bedingungen dieser Vereinbarung drehen sich darum, die Renditen der vom ETF gekauften Korbwertpapiere gegen die des gewünschten Rohstoffindexes zu tauschen.
Der Rohstoff-ETF kauft also nicht nur Rohstoff-Futures, die diesem Index folgen.
Stattdessen diversifiziert er sein Portfolio, indem er in eine Auswahl von Wertpapieren investiert, die wenig oder nichts mit Rohstoffen zu tun haben und sich daher unabhängig von den Rohstoffpreisen entwickeln.
Es besteht jedoch immer ein Gegenparteirisiko:
Das bedeutet, dass die Bank als Swap-Partner theoretisch in Konkurs gehen könnte.
Wenn ein ETF auf Terminkontrakten basiert, werden keine Rohstoffe tatsächlich geliefert.
Futures-Kontrakte sind so konzipiert, dass sie die Lieferung einer bestimmten Warenmenge in der Zukunft sicherstellen und dafür sorgen, dass der Kontrakt ständig erneuert wird.
Wenn beispielsweise der neue Kontrakt, den Sie während des Rollover-Zeitraums kaufen, teurer ist als der auslaufende Kontrakt, entsteht Ihnen aufgrund der Funktionsweise des Rollings ein Verlust. Dies nennt man Rollverlust und wird auch als Contango bezeichnet.
Die umgekehrte Situation, die so genannte Backwardation, kann aufgrund von Preisnachlässen ebenfalls zu einem Rollgewinn führen.
Rolloptimierte ETFs
Einige börsengehandelte Fonds (ETFs) konzentrieren sich auf Rohstoffe und sind als rollenoptimierte Versionen erhältlich. Bei diesen Indexfonds versuchen die Fondsmanager, durch den geschickten Verkauf von Terminkontrakten den Rollmechanismus zu übertreffen. Wenn zum Beispiel in einer Situation Contango herrscht, flachen sie die Terminkurve ab.
Backwardation tritt auf, wenn Anleger Verträge auf einem steil abfallenden Abschnitt der Terminkurve wählen. Im ersten Fall wird der Verlust minimiert, während im zweiten Fall der Gewinn maximiert wird. Das beste Ergebnis wird erzielt, wenn sich Verluste und Gewinne die Waage halten.

Fazit: Warum in Swap-ETFs investieren?
Wenn Sie in Rohstoffzertifikate investieren, investieren Sie in die einfachste Form der Rohstoffanlage. Anders als bei einem Rohstoff-ETF handelt es sich bei diesen Anlagen um Schuldtitel, die mit einem Emittentenrisiko verbunden sind. Das heißt, wenn das Unternehmen zahlungsunfähig wird, ist Ihr Geld wahrscheinlich auch weg.
Bei einem auf Rohstoffen basierenden ETF kann dies jedoch nicht passieren, da das Kapital, das Sie in den ETF investieren, Teil des Sondervermögens ist.
Das heißt, wenn die emittierende Fondsgesellschaft in Konkurs geht, fallen Ihre Einlagen nicht in deren Insolvenzmasse, sondern werden bei einer unabhängigen Depotbank verwahrt und an die Anleger zurückgegeben.